Das erste Wochenende im Oktober ist bei jeder Familie im Zillertal rot im Kalender eingemerkt: Almabtrieb! Ihre Kühe und Kälber werden – nach dem sommerlichen „Almurlaub“ – geschmückt und mit Glocken wieder zurück ins Tal geführt. Bei diesem gelebten Brauchtum wird musiziert, gegessen, getrunken und gefeiert.
Mit dem Ende der Almweidezeit werden die Kühe – festlich „aufgekranzt“ mit Blumen, Bändern, Spruch- und Heiligentafeln sowie den großen Glocken – von den hochgelegenen Zillertaler Almen ins Tal zurückgeführt und dort ihren Bauern wieder übergeben. Zurück in den heimischen Höfen beginnt für sie die sogenannte „Winterstallung“.
Der Almabtrieb in Mayrhofen ist ein besonders farbenprächtiges Ereignis: Aus den Zillertaler Alpen wie zum Beispiel dem Zillergrund, dem Stilluptal, aus Ginzling und dem Tuxertal kommen die Tiere „heim“. Diese Rückkehr ist für die Einheimischen und Touristen ein Tag zum Feiern! Auf dem Marktplatz – unterhalb der Kirche – und entlang der Hauptstraße wird bereits ab 09.30 Uhr in Früh ordentlich eingeheizt. Bauernmarkt, Schau-Schnapsbrennerei und zahlreiche „Standln“ bieten Zillertaler Spezialitäten wie Krapfen, Melchermuas, Zerggl, Bauernbrot, Speck, Zirbenschnaps und Süßes. Schuhplattler, Schnalzer und volkstümliche Gruppen heißen die „Heimkehrer“ entlang der Hauptstraße willkommen.
Natürlich darf Live-Musik, Bier und Gegrilltes sowie der Brauchtumsumzug der Landjugend, Musikkapellen, Goaß-Schnalzlern (hochdeutsch 🙂 : Peitschenknaller!) und dem Trichlerverein Studen ( Trichler : Kuhglocken Verein) wird der ganze Tag über für beste Stimmung gesorgt.
Natürlich darf Live-Musik, Bier und Gegrilltes sowie der Brauchtumsumzug der Landjugend, Musikkapellen, Goaß-Schnalzlern (hochdeutsch 🙂 : Peitschenknaller!) und dem Trichlerverein Studen ( Trichler : Kuhglocken Verein) wird der ganze Tag über für beste Stimmung gesorgt.
Die prächtig geschmückte Moarkuh (Leitkuh) führt jeweils den Zug an. Die Vorbereitungen zum Binden der Buschen braucht es mehr als eine Woche. Die Zweige müssen im Wald gesammelt und der Blumenschmuck zurecht gesteckt werden.
Natürlich dürfen auch Heiligenbilder nicht fehlen, damit wird dem heiligen St. Leonhard, dem Viehheiligen der Nutztiere, für einen unfallfreien Sommer auf der Alm, gedankt. Bereits in der oft zitierten „Herrgotts-Früh“ machen sich die Helfer auf den Weg zur Alm und der Sennnerin oder dem Senn beim Aufschmücken der Tiere zu helfen. Und dann geht’s – ordentlich nach der Reihe – nach Hause: Zuerst die Moakuh, dann Rinder, Kalbinnen, Stiere, junge Ochsen und das Kleinvieh wie Schafe und Ziegen.
Pünktlich mit dem Zwölfuhr-Läuten der Kirche in Mayrhofen kommt der ersten Kühe durch die Hauptstrasse Mayrhofen. Das Vieh weiß genau, dass sie an diesem Tag im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Zunächst stolz erhobenen und geschmückten Hauptes traben sie durch die Hauptstrasse, doch dann, sobald bald der häusliche Stallgeruch in die Nase kommt, gibt es für die Rindviecher kein Halten: Schnell, ganz schnell zurück in den heimischen Stall. Willkommen dahaom !
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Fotos: A.Modery